So läuft ein Glasfaserausbau ab
21. April 2022
Mit unserem flächendeckenden Glasfaserausbau verschaffen wir immer mehr Gemeinden und Regionen Zugang zu schnellem und zukunftssicherem Internet. Doch wie läuft der Ausbau eines Glasfasernetzes eigentlich in der Praxis ab? Wir haben die wichtigsten Schritte einmal kurz zusammengefasst.
1. Vermarktung
Alles beginnt mit der sogenannten Vermarktung. In dieser Phase informieren wir die Bürgerinnen und Bürger einer Gemeinde über unser geplantes Glasfaserprojekt sowie die einmalige Chance, einen kostenlosen Glasfaseranschluss bis zu einem bestimmten Stichtag zu erhalten. Dies tun wir sowohl auf öffentlichen Informationsveranstaltungen und bei offenen Beratungen als auch bei persönlichen Beratungsterminen direkt bei allen Interessenten zu Hause.
Ziel ist es, möglichst viele Menschen vor Ort von den Vorteilen des Glasfasernetzes und unserer Marke teranet zu überzeugen. Denn gebaut wird das Netz nur, wenn die vorher übermittelte Quote für den wirtschaftlichen Ausbau auch erreicht wird. Oft sind das mindestens 40 Prozent der Haushalte und Unternehmen, die sich für einen Glasfaseranschluss entscheiden und einen Vorvertrag abschließen müssen. Das liegt daran, dass unser Glasfaserausbau in der Regel eigenwirtschaftlich erfolgt, d.h., es werden weder Fördermittel genutzt noch entstehen Kosten für die Gemeinde. Um also das Projekt finanziell stemmen zu können, muss eine bestimmte Anzahl an Vorverträgen erreicht werden.
2. Auswertung
Nach dem Ende der Vermarktung werden daher alle eingereichten Vorverträge ausgewertet. Jeder Vertrag wird auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben überprüft. Dabei ermitteln wir nun, ob wir die erforderliche Quote im Ort erreicht haben. Wenn das der Fall ist, kann der Glasfaserausbau in dieser Gemeinde beschlossen werden und es geht in die Planung der Bauarbeiten.
3. Planung
In der Planungsphase legen wir gemeinsam mit der Gemeinde fest, wo die Technikzentralen im Ort errichtet werden und wie der genaue Verlauf des Glasfasernetzes aussehen wird. Gleichzeitig starten wir mit den Baubegehungen, um gemeinsam mit den Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern vor Ort festzulegen, wie die Glasfaserleitung über das Grundstück bis ins Haus verlegt wird.
In einem weiteren Schritt werden die nötigen Genehmigungen bei den örtlichen Behörden eingeholt. Diese sind z.B. für Bauarbeiten an Straßen oder Bahnstrecken erforderlich. Auch Vorgaben zum Denkmal- und Naturschutz müssen berücksichtigt werden. Liegen alle Genehmigungen vor, kann die Tiefbaufirma mit dem Ausbau des Glasfasernetzes beauftragt werden.
4. Ausbau
Die Bauphase beginnt häufig mit einem symbolischen Spatenstich, bei dem die Projektbeteiligten zusammenkommen und den offiziellen Start des Glasfaserausbaus verkünden. Der erste Schritt in der Bauphase ist dann oft die Errichtung des Hauptverteilers, des sogenannten PoP (Point of Presence). Je nach Ortsgröße können es auch mehrere sein. Die Aufgabe des PoP ist es, das örtliche Netz mit dem weltweiten Netz zu verbinden und die Signale über die Glasfasern an die Haushalte zu senden.
Von diesem PoP aus werden nun Leerrohre zu kleineren Unterverteilern in den Straßen und von dort bis in die einzelnen Häuser verlegt. Die Verlegung des Leerrohrs von der Straße bis zur Hauswand erfolgt in der Regel unterirdisch per Erdrakete, sodass Einfahrt bzw. Vorgarten des Grundstücks unberührt bleiben. Hierbei sind lediglich zwei kleine Kopflöcher als Start- und Zielpunkt der Erdrakete notwendig. Um das Leerrohr dann ins Innere des Hauses zu verlegen, wird ein Wanddurchbruch im Erdgeschoss oder im Keller vorgenommen. In einem letzten Schritt wird das Glasfaserkabel mit Luftdruck in das verlegte Leerrohr eingeblasen und der Hausübergabepunkt (HÜP) angebracht.
5. Aktivierung
Wenn die Tiefbauarbeiten abgeschlossen sind und die Glasfaser bis ins Haus verlegt wurde, meldet sich der Monteur zwecks Terminvereinbarung für die Installation des Netzabschlussgerätes, auch ONT (Optical Network Termination) genannt. Die Aufgabe des ONT besteht darin, das optische Signal der Glasfaser in ein elektrisches Signal umzuwandeln. Daher nennen wir das ONT auch „Dolmetscher“. Das elektrische Signal wird anschließend über ein herkömmliches Netzwerkkabel zum Router übertragen. An diesen können alle internetfähigen Endgeräte wie Computer, Tablet und Telefon entweder direkt per LAN-Kabel oder drahtlos per WLAN angeschlossen werden.
Wenn die Geräte im Haus installiert sind und der PoP aktiviert wurde, ist der Glasfaseranschluss einsatzbereit. Nach Fertigstellung aller Anschlüsse endet dann in Abstimmung mit der Gemeinde die offizielle Bauphase. Jetzt sind alle teranet-Kundinnen und -Kunden im Ort an das reine Glasfasernetz angeschlossen und surfen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s durchs Internet!
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