Warum Glasfaser gut fürs Klima ist

Warum Glasfaser gut fürs Klima ist

Im Internet surfen und dabei das Klima schonen? Mit einem echten Glasfaseranschluss kein Problem. Denn im Vergleich zu herkömmlichen Internetanschlüssen ist Glasfaser nicht nur schneller und stabiler, sondern auch wesentlich umwelt- und klimafreundlicher. Wir erklären warum. 

Geringer Energieverbrauch

Im Vergleich zu kupferbasierten DSL-Netzen verbrauchen FTTH-Glasfasernetze deutlich weniger Energie. In einem Glasfaserkabel werden die Daten nämlich nicht elektrisch übertragen wie in einem Kupferkabel, sondern durch Licht. Der Vorteil: Die Datenübertragung per Licht ist nicht nur viel schneller, sondern auch nahezu verlustfrei. Lichtsignale können Daten auch über sehr weite Strecken kontinuierlich und mit extrem hoher Geschwindigkeit übertragen. Der Betrieb von Glasfasernetzen benötigt daher vergleichsweise wenig aktive Technik und damit auch wenig Energie.

In Kupferkabeln kommt es dagegen schnell zur sogenannten Dämpfung. Das heißt: Die elektrischen Signale werden schon nach wenigen Metern schwächer und müssen wieder verstärkt werden. Um Daten auch über längere Entfernungen übertragen zu können, werden in kupferbasierten Netzen deswegen viele aktive Komponenten wie Zwischenverstärker und Signalaufbereiter eingesetzt, die relativ viel Strom verbrauchen. Zudem muss diese Technik regelmäßig gekühlt werden, was den Energieverbrauch besonders an heißen Tagen in die Höhe schnellen lässt.

Enorme Einsparpotenziale

Interessante Zahlen zu dem Energieverbrauch in Glasfasernetzen liefert ein Gutachten, das vom Branchenverband BREKO in Auftrag gegeben wurde. Bei einer angenommenen Auslastung von 50 bis 100 Prozent verbrauchen FTTH-Glasfasernetze demnach pro Bitrate bis zu 17-mal weniger Strom als kupferbasierte Netze für VDSL, Vectoring und Supervectoring.

Wenn ganz Deutschland mit Glasfasernetzen versorgt wäre, könnten somit bis zu 1100 Megawatt an elektrischer Leistung gegenüber kupferbasierten Netzen eingespart werden. Zum Vergleich: Das siebtgrößte deutsche Kohlekraftwerk "Schwarze Pumpe" in der Lausitz kommt auf eine Gesamtleistung von rund 1600 Megawatt. Das Gutachten zeigt außerdem: Je stärker die Datenraten steigen, desto größer ist das Einsparpotenzial der Glasfaser. Gerade also in Stoßzeiten wie nach Feierabend, wenn viele Menschen ins Internet gehen, kann Glasfaser mit geringem Stromverbrauch punkten.

Wenig Treibhausgasemissionen

Der geringe Stromverbrauch der Glasfaser hat wiederum positive Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamts. Wird demnach ein Video in HD-Qualität über eine Glasfaserverbindung gestreamt, entstehen pro Stunde nur etwa zwei Gramm Kohlenstoffdioxid. Über eine kupferbasierte VDSL-Verbindung sind es mit vier Gramm pro Stunde schon doppelt so viel. Noch höher ist der Wert, wenn das Video unterwegs übers Smartphone gestreamt wird: Mit 4G entsteht dabei im Vergleich zu Glasfaser mehr als das Sechsfache an CO2. tnet_CO2-Emmission_Videostream_180522

Mehr Homeoffice dank Glasfaser

Auch die vermehrte Nutzung von Homeoffice kann helfen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Denn das Arbeiten von zu Hause verringert auch den Verkehr auf den Straßen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung, und zwar immer öfter auch mit Bandbreiten im Gigabit-Bereich. Vor allem, wenn Videokonferenzen mit Kollegen stattfinden, große Datenmengen verschickt werden und die Kinder nebenan auch noch online sind.

Herkömmliche Internetanschlüsse über Kupferkabel kommen in solchen Situationen schnell an ihre Grenzen. Zwar können theoretisch auch über TV-Kabelnetze hohe Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s erreicht werden. Da sich hier aber in der Regel mehrere Nutzer die Gesamtbandbreite teilen müssen, kommt es häufig zu erheblichen Leistungsschwankungen, wenn alle zur gleichen Zeit ins Internet gehen. Die Folge: lange Ladezeiten, ruckelnde Videos und schlechte Auflösungen.

Ein FTTH-Glasfaseranschluss bis ins Haus bietet dagegen hohe und zuverlässige Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s oder mehr, und zwar unabhängig davon, wie viele Personen gleichzeitig das Internet nutzen. Das erleichtert nicht nur das Arbeiten von zu Hause, sondern reduziert auch den Pendlerverkehr und damit die CO2-Emissionen. So erweist sich Glasfaser als die leistungsstärkste und zugleich umweltfreundlichste Art der Datenübertragung. In der Debatte um den Klimawandel und in Zeiten rasant steigender Datenmengen sollte daher auch der Glasfaserausbau eine immer wichtigere Rolle spielen. 

 

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