Warum reine Glasfaser besser als DSL ist

Warum reine Glasfaser besser als DSL ist

Auch wenn schnelles Internet per Glasfaser in immer mehr Orten hierzulande auf dem Vormarsch ist: Am weitesten verbreitet sind in Deutschland nach wie vor Internetanschlüsse über DSL bzw. VDSL. Was es damit auf sich hat und warum reine Glasfaseranschlüsse besser sind, erklären wir in diesem Beitrag.

DSL – Internet per Kupferkabel

Wer DSL (Digital Subscriber Line) nutzt, surft im Internet über die klassische Telefonleitung. Dabei handelt es sich um ein jahrzehntealtes Kupferkabel, in dem Daten in Form von elektrischen Signalen übertragen werden. Bei einem herkömmlichen DSL-Anschluss kommt dieses Kupferkabel auf dem gesamten Weg von der Vermittlungsstelle über den grauen Verteilerkasten am Straßenrand bis hin zum Haus der Kundin oder des Kunden zum Einsatz.

Das Problem: Die elektrischen Signale in einem Kupferkabel sind sehr störanfällig und werden bereits nach kurzer Entfernung schwächer, bis sie schließlich ganz verloren gehen. Je weiter also das Haus von der Vermittlungsstelle entfernt ist, desto langsamer wird das Internet. Daher erreicht normales DSL meist nur Geschwindigkeiten von 16 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) oder deutlich weniger. Wenn man nicht nur E-Mails abrufen, sondern über das Internet auch Filme und Serien schauen, Fotoalben bearbeiten oder gar Videoanrufe tätigen möchte, reicht das kaum aus.  

VDSL – die Weiterentwicklung von DSL

Beim DSL-Nachfolger VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) kommen bis zum Verteilerkasten am Straßenrand keine Kupferkabel mehr zum Einsatz, sondern schnelle Glasfasern. Darin werden die Daten per Lichtsignal verlustfrei und mit extrem hoher Geschwindigkeit übertragen. Die letzten Meter vom Verteilerkasten bis zum Haus der Kundin bzw. des Kunden bestehen bei VDSL allerdings weiterhin aus veralteten Kupferkabeln. Daher wird diese Art von Internetanschlüssen auch als FTTC bzw. fibre to the curb bezeichnet, also Glasfaser bis zum Bordstein. Damit lässt sich die Geschwindigkeit des Internets auf bis zu 50 Mbit/s steigern.

Um dieses Tempo zu erhöhen, wurde VDSL in der Vergangenheit mehrfach weiterentwickelt. Mit Techniken wie Vectoring und Supervectoring konnten u.a. die in Kupferleitungen häufig auftretenden elektromagnetischen Störungen teilweise reduziert werden. Dadurch ist es gelungen, noch einmal das letzte Stück Leistung aus dem alten Kupferkabel herauszuholen. So sind mit einem VDSL-Anschluss bei vielen Anbietern aktuell bis zu 250 Mbit/s im Download und bis zu 40 Mbit/s im Upload möglich. 

Die entscheidende letzte Meile

Diese Übertragungsgeschwindigkeiten reichen heutzutage zwar noch für das Surfen im Internet und das Streamen von Musik und Videos – doch die Datenmengen, die täglich durchs Internet fließen, steigen rasant. Auch die Zahl der mit dem Internet verbundenen Geräte pro Haushalt nimmt immer weiter zu. VDSL wird diese Anforderungen schon in naher Zukunft nicht mehr erfüllen können.

Der Grund dafür ist das Kupferkabel, das bei dieser Art von Internetanschlüssen immer noch auf der Strecke zwischen Verteilerkasten und Haus zum Einsatz kommt. Auf dieser sogenannten letzten Meile wird der schnelle Datenfluss, den die Glasfaser ermöglicht, massiv ausgebremst. Das bedeutet: Bis zum Verteilerkasten rasen die Daten mit Höchstgeschwindigkeit durch die Glasfaser; vom Verteilerkasten bis zum Haus fließen die Daten aufgrund des Kupferkabels wieder deutlich langsamer.

So gilt auch bei VDSL: Je weiter ein Haus vom Verteilerkasten entfernt ist, desto weniger Leistung kommt bei der Kundin oder dem Kunden an. Wenn dann noch mehrere Personen im Haus gleichzeitig hohe Datenmengen laden, wie z.B. beim Streaming oder bei Onlinespielen, kommt die Internetverbindung endgültig an ihre Grenzen. Die Folge sind ruckelnde Videos, schlechte Bildqualität und lange Ladezeiten.

Schnelles Internet nur mit reiner Glasfaser

Wer schnelles, stabiles und zukunftsfähiges Internet möchte, sollte sich daher für einen reinen Glasfaseranschluss entscheiden. Damit ist ein Anschluss gemeint, bei dem die Glasfaser direkt bis ins Haus bzw. bei Mehrfamilienhäusern direkt bis in jede Wohnung verlegt wird. Dies bezeichnet man auch als FTTH bzw. fibre to the home. Da bei diesem Anschluss keine langsamen Kupferkabel mehr auf den letzten Metern bis ins Haus verwendet werden, kann die Glasfaser ihre volle Leistung entfalten. Dadurch sind extrem hohe und stabile Internet-Geschwindigkeiten von 1000 Mbit/s, also einem Gigabit pro Sekunde (Gbit/s), oder mehr möglich. In Zukunft können daraus aber auch problemlos 10 Gbit/s werden, wenn der Bedarf der Kundinnen und Kunden steigt. 

Hinzu kommt: Mit reinen Glasfaseranschlüssen stehen diese Geschwindigkeiten nicht nur für den Download, sondern auf Wunsch auch im Upload zur Verfügung. Auf diese Weise können Daten vom heimischen Rechner auch mit Gigabit-Geschwindigkeit ins Internet gesendet werden, etwa beim Online-Gaming, Foto-Upload oder dem Datenaustausch mit einer Cloud. Gerade für Firmenkundinnen und -kunden, die vielfach 24/7 mit diversen Standorten vernetzt sind, ist das ein unverzichtbares Feature. Egal also, ob im Beruf oder in der Freizeit: Reine Glasfaser bietet zukunftssicheres Internet mit garantierten Geschwindigkeiten und maximaler Zuverlässigkeit - und ist damit herkömmlichen (V)DSL-Anschlüssen weit überlegen.

 

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